Ritterschwert - Atrim Design Typ XIV
Es basiert auf Oakeshotts Schwert Typ XIV. Diese Schwerter wurden im 13. bis zum frühen 14. Jahrhundert verwendet, dieser Übergangsperiode von der Kettenpanzerung zu den Platten, die ihm 15. Jahrhundert getragen wurden. Das Schwert ist daher mehr auf Schnitte ausgelegt als die späteren Schwerter, bei denen die Spitze schärfer war. Diese Verschmelzung von Schnitt- und Hiebfertigkeiten passt perfekt zur damaligen Verwendung des Schwerts mit einem Schild oder Buckler.
Atrim Design Schwerter
„Wir haben viel Zeit damit verbracht, mit Gus darüber zu diskutieren, welche Methodik er bei der Entwicklung eines – wie er es nennen würde – „leistungsorientierten“ Schwerts anwenden möchte. Ohne zu tief in die Thematik einzudringen, ist es interessant zu wissen, dass Gus gemeinsam mit Tinker Pearce einer der wegweisenden Schwertmacher war, welche die Idee der harmonischen Balance bei den Schwertdesigns eingearbeitet haben. Nach der Beschäftigung mit historischen Beispielen und eigenen Experimenten stellt Gus mittlerweile seit Jahrzehnten Schwerter her, in der Hand zu schweben scheinen. Bei diesem Schwert hat Gus die Ästhetik und die Materialien uns überlassen, wir mussten das Design (Gewicht, Schwerpunkt, Verjüngung, Harmonik) richtig hinbekommen. Wir brauchten mehrere Probestücke (nicht zu vergessenen den verpfuschten ersten Versuch), aber wir haben es schließlich hinbekommen.“
Wir waren nicht einfach damit zufrieden, das Design hinzubekommen, wir wollten noch einen Schritt weiter. Wir hatten die Grundlagen hinbekommen, wollten aber die Materialien, die die Passform und die Ausführung weiterentwickeln. Die Klinge wurde aus monogehärtetem 9260 Federstahl handgeschmiedet und wurde mit einem wunderschönen Satin-Finish flach geschliffen. Die Montierungen aus hochwertigem Edelstahl entsprechen genau Gus‘ Design. Der starke Griff hat einen soliden Holzkern und wurde mit Kord umwickelt. Darüber befindet sich eine strukturierte Lederumwicklung. Die Scheide hat ebenfalls einen soliden Holzkern mit Ortband aus Edelstahl und einer genähten Umwicklung aus Leder.
Spezifikationen
Gesamtlänge: 87 cm
Klingenlänge: 71,1 cm
Gewicht: 1 kg
Schwerpunkt: 11,4 cm
Harmonikpunkt: 45,7 cm
Klingenstahl: 9260
Die Spezifikationen variieren leicht von Stück zu Stück.
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January 25, 2019 13:17
Ein echtes Schwert!
Das Schwert kam gut verpackt bei mir an und weckt Begeisterung. Für manche schaukampfgewohnten Recken mag es etwas zu ortlastig sein, aber es ist eben ein echtes Schwert. Im Kampf zählt eben nicht nur das Handling, sondern vor allem die Wirkung im Ziel. Da nützt es gar nichts, wenn der Masseschwerpunkt "im Pommel" liegt. Schnell ist es wirklich und die Gewichtsverteilung ist bei einer so leichten Waffe ideal. Wer nicht glaubt, dass man mit ortlastigen Schwertern richtig kämpfen kann, sollte sich mal überlegen, warum lange Streitäxte im frühen Mittelalter mit zu den beliebtesten und effektivsten Waffen zählten und wie bei diesen die Gewichtsverteilung aussieht... ;-) Verarbeitet ist es sehr gut, man erkennt zwar, dass es geschmiedet und nicht nur gefräst wurde, aber dies gibt der Klinge auch eine eigen Seele. 100% digitale Präzision halte ich bei Blankwaffen, die einigermaßen historisch ausgerichtet sein wollen, ohnehin für nicht angebracht. Das Heft ist für meine Hände ideal, nicht zu dick, nicht zu dünn, (Handschuhgröße 8 1/2), lang genug um auch einmal etwas umzugreifen und bietet einen perfekten Grip. Das Gehilz ist fest, wackel und klapperfrei. Es ist auch ein recht "lautes" Schwert mit einer guten akustischen Rückmeldung, ob der Hau richtig ausgeführt wird. Klingt es hell, laut und zischend, passt der Winkel = ideal für einen Schnitttest. Hört es sich eher dumpf und leise an, ist schlicht der Winkel falsch, man sollte da also besser erst noch etwas an der eigenen Technik feilen. So kann man schon über das akustische Feedback einen feinen Trainingseffekt erzielen. Ein winziger, aber für das Schwert unbedeutender Minuspunkt ist auch zu finden: Die Scheide. Das Leder ist auf der Rückseite nicht vernäht sondern nur passig verklebt, das Schwert hat hier zu viel Spiel, es rutscht leicht heraus und die Klinge klappert innen haltlos hin und her. Das Mundleder sieht auch recht billig aufgeklebt aus, aber: 1) Die Scheide ist eine reine Zugabe. 2) Die Kosten für eine gute Scheide übersteigen in der Regel den Preis dieses Schwertes bei weitem. 3) Ist es gut, dass hier das Geld in erster Linie für Klinge und Gehilz genutzt wurde und das Schwert ist von daher Bereichen eigentlich schon eine Preisklasse höher anzusiedeln. Zum Shop kann ich nur sagen: Kompetent, schnell und ein toller Support (ich hatte vorher Fragen zu einem anderen Schwert, keine Reklamation). Hier kann man wirklich bedenkenlos einkaufen und auch auf eine fachlich versierte Beratung vertrauen.